Sindrah und der fallende Stern

Ein spirituelles Märchen
( von Shari im November 2020)

 

Nachdem mein Märchen "Ramih und die Reise" so großen Anklang gefunden hat, hier eine darauf aufbauende Geschichte, die Du entweder lesen oder Dir auf Youtube als Video ansehen kannst:

 

 

Weit von der Erde entfernt und doch, nach kosmischen Maßstäben direkt um die Ecke, existierte einst eine Welt, der Erde, wie sie heute ist, sehr ähnlich.

Der Name jener Welt tut nichts zur Sache und selbst wenn es das täte, wir könnten ihn nicht aussprechen. Bestand doch die Sprache ihrer Bevölkerung aus einer Kombination aus Zisch-, Knurr-, und Pfauchlauten und so auch der Name einer ihrer Bewohnerinnen, die ich hier in dieser Geschichte deshalb einfach Sindrah nennen möchte.

Zu einer Zeit, in welcher sich die Erde noch im Quadranten des bronzenen Zeitalters befand (siehe Ramih und die Reise der Sonne), befand sich Sindrahs Welt im dunklen Zeitalter, dem Kali Yuga.

 

Wie bereits erwähnt, unterschied sich Sindrahs Welt nicht stark von der heutigen Erde. Die Temperaturen auf ihrem Planeten waren etwas wärmer, als wir es von der Erde kennen, und so hatten sich die Bewohner im Laufe ihrer Evolution zu kaltblütigen Wesen entwickelt, welche die Sonne brauchten, wie die Luft zum Atmen. Bei kühleren Temperaturen wurden ihre Körper steif, und für eine gewisse Zeitspanne konnten sie dies auch überleben, doch wenn dieser Zustand zu lange anhielt, starben sie, da ihre Körper verhungerten.

 

Doch dies war lange kein Thema auf Sindrahs Planeten, einzig und alleine Verbrecher wurden auf diese Art und Weise hingerichtet. In früheren Zeiten, indem sie in die wenig kälteren Regionen des Planeten ausgestoßen wurden und in der Moderne, indem man sie in speziell dafür errichtete Kühlkammern steckte.
Mit Recht hatte dies allerdings nicht immer etwas zu tun, denn so wie auf der Erde heute, war das Rechtssystems in Sindrahs Welt Auslegungssache und wurde sich oft von den Reichen und Mächtigen so zurechtgelegt, wie es ihnen und ihren Zielen diente.

Auch wenn die Körper der Bewohner dieser Welt den menschlichen Körpern äußerlich nicht ähnelten, so handelte es sich dennoch um denkende und fühlende Wesen mit einer großen Intelligenz. Ja, sie waren mental sogar um ein Vielfaches stärker als die Erdenmenschen, doch es fehlte ihnen an emotionaler Intelligenz. Denn während der menschliche Körper der Seele ein ausgewogenes Potential an Emotion und Intellekt bietet, glich Sindrahs Mentalkörper beinahe einem Computer, doch die Emotionen waren winzig im Vergleich zu dem, was ein Erdenmensch zu spüren vermag.

Dies bedeutete allerdings nicht, dass die Bewohner jener Welt kaltherzig waren. Jede Seele ist fähig, Gefühle wie Liebe, Frieden und Freude zu empfinden, doch Emotionen wie Angst, Euphorie, Wut, Ehrgeiz sind ebenso wichtige Hilfsmittel innerhalb einer physischen Welt, und auf jene Hilfsmittel konnte jenes Volk nur sehr geringfügig zugreifen.

Aufgrund des ausgeprägten Mentalkörpers waren allerdings Fähigkeiten wie Telepathie oder Telekinese selbst in den dunklen Zeiten des Kali Yugas nicht verloren gegangen. Die Sprache jenes Volkes hatte einen besonderen Stellenwert innerhalb religiöser und ritueller Zeremonien, und in schriftlicher Form diente sie dem Informationsaustausch.
Auch später, als das Kommunikationszeitalter anbrach, wurde die Sprache vermehrt genutzt, um Informationen über die ganze Welt zu verbreiten.

Eine Besonderheit jenes Planeten waren dichte Wälder mit Bäumen, deren Stämme aus einer Art von Holz bestand, welches wir so auf der Erde nicht kennen. Es war ein sehr dunkles Holz und hart wie Marmor. Selbst Waldbrände konnten jene Bäume nicht zerstören, denn auch wenn die Blätter verbrannten, so waren die Temperaturen eines Waldbrandes nicht hoch genug, um auch die Stämme oder die Wurzeln dieser gigantischen Riesen zu verletzen.

Für Jahrtausende blieben jene Wälder unangetastet, da niemand es vermochte sie zu fällen, doch als Sindrahs Welt einen Fortschritt erreichte, der mit dem Fortschritt auf der Erde heute zu vergleichen ist, fand man einen Weg, sich diese Riesen zunutze zu machen.

Mit einer Art Laser, welcher Temperaturen erreichte, die den Bewohnern ermöglichte, jene Bäume zu fällen und das Holz zu bearbeiten, wurden unzählige Wälder gerodet, und aus dem Material wurden gigantische Hochhäuser errichtet, die wie dunkle Riesen in die Luft ragten.

Allerdings, nicht alle Bewohner von Sindrahs Welt waren damit einverstanden, was da geschah. Sie hatten Bedenken, dass das Roden der Wälder einen Klimawandel auslösen könnte, welcher dazu führen würde, dass die Temperaturen erst anstiegen, um schon wenige Generationen später derart abzusinken, dass eine Eiszeit entstehen würde. Für die kaltblütigen Bewohner jener Welt hätte dies das Aus bedeutet.
Doch die Regierenden hörten nicht auf die warnenden Stimme und setzten die Ausbeutung ihrer Welt fort.
Da jene Bäume nur sehr, sehr langsam wuchsen, kann man diesen Vorgang mit dem Bohren nach Erdöl auf der Erde vergleichen, denn die Bäume stellten keine Ressource dar, welche innerhalb weniger Jahren wieder nachwachsen würde.

Sindrahs Eltern gehörten jener Gegenbewegung an, welche die Ausbeutung ihrer Welt bekämpfte. Auch gehörten diese einer Gruppe an, die an die Rückkehr eines Himmelskörpers glaubten, welcher ihrer Welt circa alle 10.000 Jahre Jahre so nahe kam, dass er verheerende Umweltkatastrophen auslöste. Dabei solle es sich um einen braunen Zwerg handeln, einen schwach leuchtenden Stern, der zwischen diesem und einem anderen, weit entfernten Sonnensystem, hin und her reiste.
Viele glaubten sogar, dass jener sagenumwobene PlanetX bei seinem nächsten Besuch direkt mit ihrer Welt kollidieren würde, und darum nannte man ihn auch den fallenden Stern.
Von offizieller Seite allerdings wurde die Existenz eines solchen braunen Zwergs dementiert. Seine Existenz ließe sich nur in alten Sagen und Mythen finden, und die Weltraumforschung hätte keinerlei Hinweise auf solch einen Himmelskörper entdeckt, hieß es.

Sindrahs Eltern aber sammelten alles, was sie zu diesem Thema finden konnten und waren sehr engagiert darin, die breite Masse vor den Gefahren von PlanetX im Zusammenhang mit der Rodung der Wälder aufzuklären. Denn im Falle einer Annäherung dieses Himmelskörpers, selbst wenn dieser nicht vom Himmel fiel, würden Unwetterkatastrophen ausgelöst werden, welchen ohne den schützenden Einfluss der Wälder kein Einhalt zu gebieten wäre.

 

Als Sindrah heranwuchs, entwickelte sie ein besonderes Talent zum Schreiben. Schreiben war eine große Kunst in jener Welt, denn die Sprache war hoch komplex, zutiefst poetisch und nicht zu vergleichen mit der einfachen Sprache der Erdenmenschen. Noch heute würden die Bewohner jener Welt es als Blasphemie betrachten, würde ich auch nur im Ansatz versuchen, den wahren Namen ihrer Welt oder den Namen Sindrahs auszusprechen.


Nun, Sindrahs Talent zum Schreiben war ein Segen für die Gruppe jener Bewohner, welche sich der großen Aufklärung widmeten. Sindrah wurde schon bald zu einer bekannten Schriftstellerin und sie vermochte es geschickt, die Wahrheit in ihren Romanen und Geschichten zu verpacken. Später verfasste sie Artikel, wo sie die Wahrheit direkt verbreitete und erfreute sich einer gigantischen Leserschaft.
Immer mehr wachten durch die Arbeit von Sindrah auf, was die Mächtigen jener Welt nicht gerne sahen.
Sindrah zu töten war allerdings keine Option, denn dies würde die erhitzten Gemüter noch in ihrem Glauben bestärken. So entschied man, Sindrah einzuladen, in dem Versuch, sie auf ihre Seite zu ziehen.
Natürlich war Sindrah misstrauisch, doch sie witterte auch die Chance, direkt etwas an höchster Stelle bewegen zu können, und so stimmte sie einem Treffen zu.

 

Dort wurde sie von den Mächtigen wie eine Königin empfangen, man begegnete ihr freundlich und mit großem Respekt und weihte sie in die Pläne ein, welche vor der breiten Masse geheim gehalten wurden.

So erfuhr Sindrah, dass PlanetX tatsächlich existierte und dass dieser schon in den nächsten 15 Jahren so nahe an ihrer Welt sein würde, um die gesamte Bevölkerung auszurotten. Das Roden der Wälder spiele keine Rolle. Der Planet würde so oder so zerstört werden und dies sei nicht zu verhindern, ließ man sie wissen.
Weiters erzählte man ihr von einer Raumstation, groß genug, um ein eigenes Ökosystem zu beherbergen und hunderten Flüchteten Platz zu bieten.
Die Raumfahrt wäre noch nicht weit genug, um Raumschiffe zu bauen, welche die gesamte Bevölkerung auf einen anderen Planeten evakuieren könnten. Doch Planet X hätte, ähnlich einer Sonne, eine starke Anziehungskraft und könnte jene Raumstation, gleich einem künstlichen Mond, in seiner Umlaufbahn auf seine Reise zu einem anderen Sonnensystem mitnehmen. Dort hätte man einen kleinen blauen Planeten entdeckt, der zwar nicht ganz so warm sei wie ihre jetzige Heimat, aber warm genug und von seiner Atmosphäre her geeignet, um sich dort anzusiedeln.
Allerdings würde es nichts bringen, die Bevölkerung darüber aufzuklären. Es sei einfach nicht möglich, alle zu retten und Aufklärung würde allerhöchsten zu apokalyptischen Zuständen, zu Mord und Plünderung führen.

 

Man bat Sindrah, zukünftig für die Regierung zu arbeiten, um für Ruhe zu sorgen, so dass die Bewohner zumindest noch die Zeit, welche ihnen blieb, in Frieden verbringen konnten. Als Gegenleistung versprach man Sindrah einen Platz auf jener Raumstation. Die einzige Hoffnung, dass ein Teil ihres Volkes überleben würde.

Sindrah verstand nun die Logik hinter der Geheimhaltung der Regierung und willigte ein. Von jenem Tag an schrieb sie Propaganda für die Regierung und viele ihrer Leser, die ihr zutiefst vertrauten, ließen sich davon überzeugen. Nur Sindrahs Eltern brachen den Kontakt zu ihr ab, zutiefst darüber erschüttert, dass Sindrah von nun an die Abholzung der Wälder befürwortete. Sindrah wusste zwar nun, dass jenes besondere Holz benötigt wurde, um die Raumstation fertig zu stellen, doch da dies der Geheimhaltung unterlag, musste sie es selbst vor ihren Eltern verheimlichen.

Die Jahre vergingen und mit Sindrahs Welt ging es bergab. Steuern wurden erhöht und die Bevölkerung verarmte zusehends, da die Gelder für den Bau der geheimen Raumstation verwendet wurden, anstatt zum Wohle des Volkes.
Durch die Rodung der Wälder kam es vermehrt zu Vulkanausbrüchen und eine dunkle Wolkendecke legte sich um den Planeten, was die Temperaturen ebenfalls herabsinken lies. Die Bewohner benötigten Solarröhren, um sich in ihrem Heim sicher aufwärmen und am Leben erhalten zu können. Doch nicht jeder konnte sich diesen Luxus leisten, und so stellte die Regierung kleine Solarhütten auf, ähnlich einer Telefonzelle auf der Erde, in welcher sich die ärmeren Bewohner sozusagen „aufladen“ konnten. Doch waren jene Zellen nicht gratis und immer öfter kam es vor, dass die ärmsten unter den Armen auf offener Straße starben, meist nur wenige Meter von einer lebensrettenden Zelle entfernt.
Ebenso waren die Meere verdreckt und die Straßen nicht länger sicher, und Sindrah begann mehr und mehr zu zweifeln, ob sie tatsächlich auf der richtigen Seite stand.

 

Als schließlich der große Tag gekommen war, an denen die Mächtigen und Reichen den Planeten verließen, wurde Sindrah mitgeteilt, dass es leider weniger Platz gäbe, als geplant gewesen wäre und sie nicht würde mitkommen können.
Sindrah wurde zurückgelassen, zurückgelassen auf einer Welt, die nur noch wenige Monate zu leben hatte.
Da die Regierungsgebäude nun leer standen und Sindrah Zugang dazu hatte, forschte sie nach, und so fand sie schließlich heraus, dass sie nicht nur belogen wurde, sondern sogar dazu beigetragen hatte, die breite Masse zu belügen.
Denn wie sich herausstellte, wären die Schäden durch PlanetX tatsächlich nicht so verheerend gewesen, wären die Wälder nicht gerodet worden. Aus irgendeinem Grund wollten die Mächtigen sich auf jene Reise in ein anderes Sonnensystem machen und fällten die Wälder für ihr Vorhaben. Die wenigen Hochhäuser, die von dem massiven Holz gebaut wurden, waren bloß Vorwände, um das Volk ruhig zu halten.

Sindrah war zutiefst geschockt, als sie erkannte, dass sie unbewusst dazu beigetragen hatte, ihre Welt zu zerstören. Wie betäubt ging sie in ihre Wohnung, legte sich in ihr Bett und entschied sich, die lebensspendenden Solarröhren nicht einzuschalten.

Betäubt von dem Schmerz und den Schuldgefühlen fühlte sie kaum, wie ihr Körper steif wurde, und als sie schließlich ihren toten Körper verlassen konnte, war da eine große Erleichterung.
Obwohl Sindrah nie an ein Leben nach dem Tod geglaubt hatte, war es plötzlich ganz natürlich für sie, als Seele weiter zu existieren. Nun sah sie so viel mehr als zuvor, und so entschied sie sich dazu, noch eine Weile auf ihrer Welt umherzuwandern, um diese neue Sicht der Dinge zu erforschen.

Sie beobachtete, wie das Unvermeidliche eintrat. PlanetX löste Vulkanausbrüche, Überschwemmungen und Stürme aus, die alles Leben auf ihrer Welt auslöschten. Zumindest schien es anfangs so, doch als Sindrah ihre neue Sicht verfeinerte, entdeckte sie etwas Außergewöhnliches. Sie entdeckte, dass in einer anderen, einer höheren Frequenz eine Art „Zwillingsplanet“ existierte, der den dichteren physischen Planeten, der gerade im Sterben lag, regelrecht überlagerte. Weiters sah sie, dass einige Bewohner eine Art zweiten, für das physische Auge unsichtbaren Körper entwickelt hatten, welcher mit der Frequenz jenes Zwillingsplaneten übereinstimmte.


In der Stunde der größten Katastrophe geschah es schließlich, dass ein Teil der Bevölkerung und zwar jener, der diesen zweiten Körper aufwies, einfach auf diesen Zwillingsplaneten überwechselte. Dort schien es, als wäre die Welt unberührt von den Einflüssen von PlanetX geblieben, auch gab es dort wieder großflächige Wälder, und die Natur war vollkommen intakt.
Und während ihre alte Welt im Feuer unterging und viele mit in den Tod riss, leuchtete die neuen Welt in Farben, die sie niemals gesehen hatte und nahm all jene auf, die für sie bereit waren. Darunter entdeckte Sindrah auch ihre Eltern und freute sich für sie. Als körperlose Seele näherte sie sich ihnen an, um ihnen still und leise alles Gute zu wünschen, auch wenn sie wusste, dass die Lebenden die Toten nicht sehen konnten. Doch zu ihrer Überraschung konnten ihre Eltern sie sehen, denn die Schleier zum Jenseits waren auf diesem Zwillingsplaneten nur sehr, sehr dünn.
Sindrahs Eltern lächelten sie an und ließen Sindrah wissen, dass sie ihr verziehen hätten. Nun würden sie verstehen und auch Sindrah, so sagten sie, würde eines Tages verstehen, was sie bereits erkennen durften.

 

Sindrah wusste, dass sie nicht würde bleiben können, und so verließ sie diese Welt. Ihre Seele war neugierig, was nun mit den überlebenden Mächtigen geschehen würde und besuchte die Raumstation, die nun wie ein künstlicher Mond um jenen braunen Zwerg kreiste, auf der Reise zu einem anderen Sonnensystem.
Dort herrschte eine düstere Atmosphäre, denn die Bewohner der Raumstation waren allesamt von niederem Bewusstsein. Konkurrenz, Gier und Neid hatten sie mitgenommen auf ihre Reise und Sindrah befürchtete, dass dies die Saat sei, welche sie auch in der neuen Welt säen würden.

 

Wie schrecklich, dass dies die einzigen Überlebenden meines Volkes sind!“, dachte Sindrah, „Andere Völker werden in Zukunft wohl denken, dass wir alle so gewesen sind, und die Erinnerung an uns wird für immer verzerrt sein!“

 

Doch da erklang die sanfte Stimme einer liebevollen Gegenwart und sagte zu Sindrah: „Gut und Böse, liebe Sindrah, spielen nur in den dunklen Regionen der Milchstraße eine Rolle! Sieh, Du hast den Übergang Deiner Welt vom Kali Yuga ins goldene Zeitalter erlebt. Die Zeitalter sind nichts weiter als Wegabschnitte auf der Reise eines Sonnensystems durch die Galaxie. Jeder Planet, welcher sich in der physischen Ebene befindet, wird von den Frequenzen der Galaxie, dessen Zentrum er umkreist, beeinflusst. Deine Welt ist nicht gestorben, sondern hat die Frequenz verändert. Die Mächtigen Deiner Welt wussten, dass dies geschehen würde, und dies war der wahre Grund für ihre Flucht, denn die physischen Reste werden nun solange für sie unbewohnbar sein, bis Deine ehemalige Heimat erneut einen niedrig schwingenderen Bereich erreicht. Doch hat jeder Planet mehr als eine Ebene, die stets gleichzeitig existiert. Es sind die Bewohner, die ihre Frequenz anpassen und dann auf die jeweilige Ebene verlagern, wenn ein Wechsel der Yugas, der Zeitalter oder eben der Frequenzbereiche innerhalb der Milchstraße durchlaufen wird. Allerdings können sie dies nur dann, wenn sie bis dahin ebenfalls ein höheres Bewusstsein in sich erreichen konnten. Die Mächtigen Deiner Welt können nur auf einem Planeten landen, der sich im Frequenzbereich des Kali Yugas befindet und dort werden sie auf ihresgleichen stoßen, um ihre Reise durch die Inkarnationen schließlich fortzusetzen!“

 

Und so geschah es auch. Als sich die Raumstation dem neuen Planeten näherte, befand dieser sich kurz vor dem Übergang ins Kali Yuga. Noch war er im bronzenen Zeitalter und die Besatzung der Raumstation stellte fest, dass sie innerhalb jener Frequenz nicht würde überleben können. Es blieb ihnen genügend Zeit, um eine Technologie zu entwickeln, welche sie so lange vor jener Frequenz schützen konnte, bis jener Planet im Kali Yuga angekommen war. Immerhin waren sie viele Generationen lang unterwegs gewesen und hatten nichts weiter zu tun, als an ihrer Technologie zu feilen und diese weiter zu entwickeln.

 

Sie erkannten, dass sie noch einige Jahrzehnte würden ausharren müssen, bis der Planet für sie bewohnbar werden würde, doch schließlich hatten sie eine Idee, um jene Wartezeit zu verkürzen.

Sie müssten die Bewohner jener Welt dazu bringen, ihre Technologien zu benutzen, denn diese waren derart niedrig schwingend, dass die Frequenz des Planeten noch vor dem vollständigen Übergang ins Kali Yuga herabgesenkt werden könne.
Ja, es war jene „tote Technologie“, von der Ramih aus unserer Geschichte „Ramih und die Reise der Sonne“ bereits spürte, dass sie große Gefahr in sich barg. Und der neue Planet, um welchen es sich hier handelt, war, wie Ihr Euch sicher bereits denken könnt, die Erde.

 

Die Bewohner der Raumstation wussten, dass die Bewohner der Erde sich in einer sehr sensiblen Zeit befanden und dass das Benutzen ihrer toten Technologie nicht nur den Fall ins Kali Yuga künstlich beschleunigen würde, sondern auch zu einer Verdummung der Bevölkerung beitragen könne, was diese leicht manipulierbar machen würde.
Sindrah beobachtete dies mit Unbehagen, selbst wenn sie durch ihren liebevollen Begleiter nun wusste, dass der Wechsel in ein anderes Yuga ein natürlicher Prozess war. Dennoch fragte sie:
„Kann man denn nichts tun, um die Bevölkerung der Erde zu warnen? Ist es nicht schlimm genug, dass sie jetzt ihre Reise in ein dunkles Zeitalter antreten? Muss dies auch noch beschleunigt geschehen?“
Doch die Stimme sagte: „Sindrah – Jede Welt hat ihre Geschichte, und keine Geschichte geschieht jenseits eines größeren Plans. Was auch immer für die Erde vorgesehen ist – Am Ende wird es gut sein! Das einzige, was Du tun kannst, ist ein Teil dieser Geschichte zu werden. Du kannst als Mensch inkarnieren und Dich weiterentwickeln, um eines Tages, so wie Deine Eltern, mit dem Planeten ins goldene Zeitalter aufzusteigen. Deine unbewussten Erinnerungen können Dir am Ende des Kali Yugas helfen, nicht erneut den selben Irrtümern zu unterliegen, wie es bereits geschehen ist!“

 

Und sofort willigte Sindrah ein.

Viele Inkarnationen lebte Sindrah als Mensch. Anfangs tat sie sich schwer mit dem stark ausgeprägten Emotionalkörper der Menschen, und auch hatte sie oft das Gefühl, ihre mentalen Kapazitäten wären stark beschränkt. Zwar erinnerte sie sich nicht bewusst an jene Welt, auf der sie einst lebte, doch wurde sie stets von einem Gefühl getrieben, nicht ganz zu den Menschen zu gehören.
Auch die einstigen Bewohner ihrer Welt, welche die Erde unterwerfen wollten, waren gestorben und als Menschen wiedergeboren worden, und ihr Volk existierte nur noch in Sagen, Mythen und alten Abbildungen, welche man der Fantasie einer einst primitiven Kultur zuordnete.
Auch heute schreibt Sindrah wieder Geschichten, in denen sie den Menschen geschickt verpackt eine größere Wahrheit näher bringt.
Denn auch wenn sie sich nicht bewusst an ihre Vergangenheit erinnern kann, so trägt sie doch das Wissen in sich, dass es möglich ist, durch ein bewusstes Leben die Frequenz des Körpers derart zu verändern, dass ganz gleich, was die Mächtigen und Regierenden planen, der Tag kommen wird, an dem die Erde den Frequenzbereich des Kali Yugas verlassen wird, und dann wird sie all jene mit sich nehmen, die es vermögen, mit den lichtvollen Schwingungen einer neuen Erde in einem goldenen Zeitalter in Resonanz zu gehen.
Heute weiß sie, dass es nicht darum geht, für oder gegen etwas zu kämpfen, sondern darum, an sich selbst zu arbeiten, Liebe zu leben und mit sich im Reinen zu sein, auf den größeren Plan zu vertrauenend, über den jede Seele in ihrem tiefsten Inneren Bescheid weiß. Alles wird gut, denn niemand kann die Reise der Sonne aufhahlten!

 

 

© Shari D. Kovacs
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