Die Berufung finden

(Shari am 12. August 2018)

 

Auftrag, Aufgabe und Berufung

 

 

Mehr als 10 Jahre, darf ich nun schon diesem wundervollen Beruf nachgehen, bei welchem ich Menschen auf ihrer spirituellen Suche begleite, beziehungsweise ihnen als vorübergehender Wegweiser dienen darf und die mit Abstand häufigste Frage, welche ich in dieser Zeit gestellt bekommen habe, war:
„Was ist meine Aufgabe?“

 

Leider ist dies auch die Frage, die von Seite der Geistigen Welt nur unter ganz besonderen Umständen eine konkrete Antwort erbringt.

Dies hat einerseits den Grund, dass wir selbst dazu aufgerufen sind diese Frage zu beantworten und andererseits, dass Auftrag, Aufgabe und Berufung nicht dasselbe sind.

 

Nun, mir ist durchaus bewusst, dass die meisten, die mir diese Frage stellen, im Endeffekt Auskunft über ihre Berufung haben möchten, doch den wenigsten ist klar, dass wir, um unsere Berufung endlich erkennen und leben zu können, erst einmal ein Bewusstsein über unseren Auftrag erlangen und uns dann der individuellen Aufgabe stellen müssen. (Anmerkung: Die Aufgabe muss nicht vollständig gelöst sein, um die Berufung zu leben, doch dazu später noch mehr.)

So habe ich mich entschlossen hier einen allgemeinen Artikel zu verfassen, in welchem ich sowohl die Unterschiede zwischen Auftrag, Aufgabe und Berufung aufzeige, als auch eine kleine Wegbeschreibung anbiete, wie ihr denn nun dahin gelangen könnt Eure Berufung zu erkennen oder, falls ihr diese schon kennt, sie auch zu leben.

 

Beginnen wir also mit Schritt Nummer 1:


Die Bewusstwerdung des Auftrags

 

Dies ist eigentlich sehr einfach, denn… und nun kommt´s:

Wir haben alle denselben Auftrag!

 

Ja, lies es gerne noch einmal ;) – Wir haben alle denselben Auftrag!
Denn der Auftrag einer jeden auf Erden inkarnierten Seele ist, die Inkarnation als Mensch ansich!
Um dies zu verstehen, müssen wir erst einmal die Perspektive wechseln und das Leben auf der Erde mit den Augen unserer Seele betrachten.

Die Erde ist ein Ort, der eine Unmenge an möglichen Erfahrungen bietet und jede Erfahrung ist wertvoll für das große Ganze.


Ganz gleich ob Du nun arbeitslos bist und ein kleines oder größeres Alkoholproblem hast, oder ob Du ein erfolgreicher Heiler bist – Die gemachte Erfahrung ist für die Seele das was zählt und sie wertet darüber nicht in Gut oder Schlecht.


Ja, es kommt sogar vor, dass die Seele eine, aus der Sicht des Menschen, negative Erfahrung als besonders lehrreich empfindet und dass das Wachstumspotential, welches sie daraus für sich zieht, besonders groß ist.
Doch weit darüber hinaus, dient jegliche Erfahrung, die wir als Mensch machen, auch dem großen Ganzen.

 

Viele kennen die Begriff „Akasha Chronik“, eine Art geistige Bibliothek, welche jede gemachte menschliche Erfahrung, aufgezeichnet für die Ewigkeit, beherbergt. Andere Seelen können dort von unseren Erfahrungen profitieren, sie können sie als Inspiration oder auch als Warnung nutzen und mit jeder noch so kleinen Erfahrung, die Du machst, wächst diese Bibliothek.

Die ist unserer aller Auftrag:
Das Erschaffen eines Pools an Erfahrungen, die dem großen Ganzen dazu verhelfen zu wachsen und sich weiter zu entwickeln.

 

 

Oft habe ich in meiner Arbeit auch schon die Frage gehört:
„Bin ich denn auf meinem Weg?“

Und auch hier war die Antwort der Geistigen Welt immer dieselbe, nämlich:
„Du kannst garnicht NICHT auf Deinem Weg sein, denn niemand kann dies!“

Jeder Weg, ausnahmslos jeder Weg, der gegangen wird, ist wichtig und wertvoll, aus der Sicht der Seele.
Doch es gibt da so etwas wie eine „Klausel“ bezüglich unseres Auftrags, welche besagt:

Gehe Deinen Weg auf eine Art und Weise die Dich glücklich macht, ohne anderen dabei zu schaden!

 

 

Die Missachtung jener Klausel führt zwar nicht dazu, dass wir „unseren Weg“ verlassen, doch führt sie uns weder zu unserer Berufung, noch zu einem Zustand der Zufriedenheit.

Denn in Endeffekt zeigt die Akasha Chronik, an der wir alle gemeinsam arbeiten, viele mögliche Wege auf Glück zu finden ohne Schaden anzurichten. Sie zeigt sowohl auf, wie es geht, als auch wie es nicht geht.

 

 

Schritt Nummer 1 auf unserem Weg, unsere Berufung zu finden ist es also, sich des Auftrags unserer Seele bewusst zu sein. Sich darüber bewusst zu sein, dass wir bereits auf unserem Weg sind und diesen auch niemals verlassen können, ebenso wie sich darüber bewusst zu sein, dass jede Entscheidung, die wir treffen, Folgen hat und wir uns daher möglichst für das entscheiden sollten, dass uns selbst das größte Glück bringt, ohne anderen dabei zu schaden.

 

 

Kommen wir zu Schritt Nummer 2:


Das Lösen der Aufgabe oder auch der Aufgaben

 

Im Gegensatz zu unserem Auftrag sind die Aufgabe oder auch die Aufgaben, da es sich dabei auch um mehrere handeln kann, eine sehr individuelle Angelegenheit.

 

Wenn wir das Wort Aufgabe genauer betrachten und wie wir es in unserem Alltag benutzen, so ist dies eigentlich keine sehr angenehme Angelegenheit.
Aufgaben sind meist etwas, was wir zu erledigen haben, ob wir es wollen oder nicht.

 

Dies betrifft auch die mitgebrachten Aufgaben der Seele.

Was also ist nun Deine Aufgabe?


Ganz einfach:
Es ist das, was Dich in Deinem Leben immer wieder herausfordert und emotional triggert.

Ob Beruf, Finanzen, Gesundheit, Partnerschaft oder Familie, in einem oder mehreren dieser Bereiche, scheinen wir wie in einem Hamsterrad, ständig dieselben Situationen anzuziehen und selbst ein anderer Umgang mit diesen Situationen ermöglicht es uns oftmals nicht, endlich dieses Hamsterrad zu verlassen.

 

Doch um die Aufgabe zu lösen, bedarf es einer neuen „inneren“ Haltung. Wie wir mit Herausforderungen in unserem Leben umgehen, verändert sich ohnehin, wenn wir gelernt haben die dadurch getriggerten Emotionen zu transformieren.

Und die äußeren Umstände, welche uns begegnen, ändern sich danach wie durch Zauberhand ganz von selbst!

 

 

Nehmen wir als Beispiel zwei Menschen, die beide arbeitslos sind und dadurch in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Während der eine sich sorgt, an seinen Existenzängsten haftet und täglich 3 Bewerbungen schreibt, bleibt der andere im Vertrauen, bewirbt sich nur da, wo er auch wirklich arbeiten möchte und beobachtet seine Existenzängste wertfrei, ohne sich ihnen hinzugeben.

 

In unserer Welt sehen wir oft, dass es dem zweiten in diesem Beispiel gelingt, schnell wieder auf die Beine zu kommen. Vielleicht bekommt er sogar von einem Bekannten ein tolles Jobangebot, ohne dafür etwas getan zu haben, während Person Nummer 1 nicht versteht, warum ihre Mühen vom Universum nicht endlich belohnt werden.

 

Dieses Beispiel kann man auf jeden Bereich im Leben anwenden und vielen Menschen erscheint daher diese Welt oder Gott einfach nicht fair.

Ich kann euch garnicht sagen, wie oft ich schon den Satz „Was soll ich denn noch alles tun?!“ gehört habe.

 

 

Auch wenn das Lösen der Aufgabe ein gewisses Maß an Handeln im Außen benötigt, so benötigt sie in erster Linie eines:

Die Arbeit im Inneren!

 

Und bis heute habe ich nur einen einzigen Weg gefunden, um dies zu bewerkstelligen und dieser ist:
Der Weg der Meditation!


Mit Meditation meine ich allerdings nicht geführte Meditationen, wie sie massenweise auf Youtube und auf anderen Plattformen angeboten werden. Nicht, dass ich diese schlecht finde, ich selbst habe ja schon einige verfasst. Sie sind ein gutes Werkzeug um unliebsamen Programme loszuwerden oder um zu entspannen, aber wer seine Aufgabe wirklich lösen möchte, kommt um klassische Meditationstechniken, wie zum Beispiel Zen-Meditationen, Vipassana oder andere Formen der Achtsamkeitsmeditation nicht herum.

 

Diese Form der Meditation dient in erster Linie nicht der Entspannung (auch wenn an manchen Tagen durchaus auch ein Zustand tiefer Entspannung eintreten kann), sondern ist eine Form des Geistes-Trainings, welche uns dahin führt, nicht länger von unseren Emotionen beherrscht und gelenkt zu werden, um schlussendlich selbst Herr über uns und unser Leben zu sein.

Oft reichen 10-20 Minuten täglich um bereits nach wenigen Wochen die ersten Erfolge zu verbuchen, wenn es um unsere Aufgabe geht!

 

Zusammenfassend braucht es also folgendes, um unsere Aufgabe/Aufgaben zu lösen:
Ein achtsames Auseinandersetzen mit den getriggerten Emotionen und ein gesundes Maß an Schritten im Außen. Wir müssen uns im Außen nicht über ein bestimmtes Maß verausgaben, sondern geduldig und beharrlich darin sein, unser Inneres wertfrei betrachten zu lernen.

 

Wichtig ist hierbei auch das Ziel soweit wie möglich loszulassen, was nicht bedeutet, dass wir uns kein „positives Ergebnis“ oder „Heilung“ wünschen dürfen.

Oft höre oder lese ich von Techniken, die dazu auffordern „Licht mit einer bestimmten Absicht zu schicken oder zu atmen“. Ich würde zwar nicht sagen, dass das Visualisieren von Licht nicht funktioniert, allerdings nur unter der Voraussetzung eines achtsamen und wertfreien Geistes und dies bestmöglich ohne Absicht. Wenn das „Weglassen“ der Absicht nicht klappt, dann hilft die Bewusstwerdung und wertfreie Betrachtung der Absicht selbst.  

 

 

Schritt Nummer 3:


Die Berufung finden und auch leben

 

Das Wort Berufung hat nicht etwa mit dem Wort Beruf zu tun, sondern mit Ruf! Es ist der Ruf des Herzens, das Verlangen der Seele und auch wenn die Berufung wieder eine sehr individuelle und persönliche Angelegenheit ist, so teilen wir alle denselben Wunsch dahinter:
„Das was wir durch das Lösen unsere Aufgaben gelernt haben, weiterzugeben!“

 

Ob wir dies in Form eines neuen Berufs machen, dies in unserem bestehenden Beruf einfließen lassen, als Mutter oder Vater, als Autor, Heiler, Lehrer oder einfach indem wir das, was wir gelernt haben, leben und dabei anderen auch ohne Worte als Vorbild dienen, spielt dabei keine große Rolle. Wer seine Berufung lebt, ist zufrieden und sorgt dafür, dass andere sich wohlfühlen, ohne sich dabei selbst zu verleugnen.

 

Die gute Nachricht ist:
Du musst Deine Aufgaben nicht alle vollständig gelöst haben, um Deine Berufung zu leben!

 

Die Berufung ist schlicht und einfach das, wonach unser Herz ruft, doch wenn wir unsere Aufgabe nicht zumindest zu einem gewissen Grad gelöst haben, hören wir jenen Ruf schlicht und einfach nicht. Es hilft dann übrigens auch nichts, uns von einem Medium sagen zu lassen, was unsere Berufung ist. Auch ist die Berufung nicht konkret vorgegeben.

 

Es steht uns frei auf welche Art und Weise wir unser Wissen weitergeben. Ob laut oder leise, aktiv oder passiv – Hauptsache wir haben Freude daran!

Mit dem Voranschreiten des Lösens unserer Aufgaben ist es durchaus möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass sich das Leben der Berufung verändert.

 

 

Um dies zu veranschaulichen, möchte ich euch folgendes Beispiel geben:
Ein kleiner Junge sieht seine Berufung darin eines Tages Lehrer zu werden. Doch ist dies nicht möglich, solange er nicht selbst zur Schule gegangen ist. Nach der Grundschule, besucht er das Gymnasium und gibt nebenher Nachhilfe-Unterricht für jüngere Schüler. Somit lebt er bereits seine Berufung, obwohl er selbst seine Aufgabe, die Ausbildung zum Lehrer, noch nicht vollständig abgeschlossen hat.

Nach Abschluss seiner Ausbildung erkennt er allerdings, dass Lehrer zu sein, ihn nicht so erfüllt wie er dachte, da das Schulsystem, wie er es vorfindet, ihm nicht bietet so zu unterrichten wie er möchte.

Nun sieht er es als seine Berufung ein neues Schulsystem zu entwickeln oder gar eine neue Form von Schule zu gründen.

 

 

Die Berufung hat sich in diesem Beispiel durch den Abschluss der Aufgabe verändert und dies trifft auch auf die Berufung unserer Seele zu.

Die Berufung ist nicht statisch, nicht unbeweglich – Sie ist nicht das Ziel!

Nochmals, denn das ist wichtig:

 

Die Berufung ist nicht das Ziel!

 

Immer wieder bemerke ich, auch an mir selbst, wie wir als Mensch dazu neigen, ein bestimmtes Ziel erreichen zu wollen. Viele von uns betrachten das Leben der Berufung als das Ziel unseres Lebens, doch was ich auf meinem Weg bis jetzt gelernt habe ist, dass es so etwas wie ein Ziel, welches wir erreichen müssten, nicht gibt!

Diese Erkenntnis hat mir geholfen eine Menge an Stress, den ich mir selbst gemacht habe, loszulassen.

Denn im Endeffekt bedeutet die Berufung zu leben nur eines:

 
„Finde Zufriedenheit, teile Dein Glück und Deine Erkenntnisse mit anderen und hilf ihnen auf Deine persönliche Art und Weise selbst ein klein bisschen näher in Richtung Zufriedenheit zu gehen!“

 

Wie Du dies machst, bleibt Dir überlassen. Hör auf andere nach Deiner Berufung zu fragen, denn niemand wird diesen Weg auf dieselbe einzigartige Art und Weise beschreiten wie Du! Keine Antwort dieser Welt, wird Dich Deiner Berufung näher bringen, außer jenen Antworten die Du in Deinem Innersten, jenseits aller Worte empfängst.

 

Es war mir eine Freude, diese Erkenntnisse, die ich durch meine Arbeit, sowohl an mir selbst, als auch mit anderen, erlangt habe, mit Euch zu teilen.

Ich habe das Schreiben dieser Artikel immer als meine Berufung empfunden, auch wenn ich dieser in den letzten Jahren kaum nachgegangen bin. Wie bereits erwähnt, waren es die Herausforderungen meiner Aufgaben, die mich ein wenig davon abgehalten haben. Dies gehört zum Leben dazu und wir alle durchlaufen diese Phasen.

 

Doch erst als ich aufgehört habe, mithilfe geführter Meditationen und anderer Techniken, die ich aus der Hypnose und Energiearbeit kannte, zu arbeiten und ich mich endlich der Herausforderung der Achtsamkeitsmeditation gestellt habe, durfte ich erkennen, dass Lichtarbeit eigentlich Achtsamkeitsarbeit bedeutet. Nicht dass ich dies nicht schon vorher irgendwie wusste, doch nun habe ich es auf eine viel tiefere Art und Weise verstanden, die ich wahrlich nicht  in Worte fassen kann.

 

Ich kann euch nur einen Weg dahin verraten, doch gehen muss ihn jeder für sich selbst!

 

Ach ja, und nochmals: Erwartet nicht am Ziel anzukommen, sondern erntet einfach die Früchte der Zufriedenheit, die sich bereits auf jenem Weg finden lassen.

 

 

In Liebe,

Eure Shari

 

 

© Shari D. Kovacs
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